Rezeptur von Hausmitteln

Wie bei den meisten Hausmitteln gilt auch hier:
nur regelmäßiger Einsatz zeigt Wirkung.

Brühen

Auf 10 l Wasser reichen 1 kg frische oder 100-200 g getrocknete Pflanzen. 20 l Spritzbrühe reicht für ca. 2.500 m2 Fläche.< br/>
Das Pflanzenmaterial (frisch oder getrocknet) wird einen Tag lang eingeweicht und dann läßt man es ca. eine halbe Stunde kochen. Anschliessend den Topf zugedeckt abkühlen lassen und die Mischung durchseihen. Dann die Brühe im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnen und auf die befallenen Teile der Rosen spritzen. Ideal ist ein trockener, bedeckter Tag mit leichtem Wind, an dem die benässten Pflanzenteile gut abtrocknen können.

Ackerschachtelhalmbrühe

Der Ackerschachtelhalm enthält neben einigen Mineralstoffen, Spurenelementen und organischen Säuren vor allem viel Kieselsäure. Er ist ein hochwirksames Vorbeuge- und Bekämpfungsmittel gegen verschiedene Pilzkrankheiten, wirkt aber auch gegen Blattläuse. . Von Mai bis August kann die ganze Pflanze ohne Wurzeln gesammelt werden. Aber der Fachhandel bietet auch getrockneten Ackerschachtelhalm an.
100 gr frisches, grob zerkleinertes Kraut (oder 15 gr getrocknetes Kraut) etwa 24 Stunden ( noch besser 48 Stunden) lang in einem Liter Wasser einweichen. Anschliessend aufkochen und eine halbe Stunde lang sieden lassen. Abkühlen lassen und durchsieben. Anschließend im Verhältnis 1:4 verdünnen und auf die Blätter sowie den Boden spritzen.

Tabak

Etwas Tabak in kaltem Wasser auflösen. Nach 1 – 2 Tagen hat sich eine braune Brühe gebildet. Mit dieser die Rosen einsprühen. Das wirkt nach Erfahrung eines Lesers hervorragend gegen Pilzkrankheiten.

Jauchen

Das Pflanzenmaterial (frisch oder getrocknet) wird zerkleinert, in einem Eimer mit kaltem Wasser übergossen und in die Sonne gestellt. Der Ansatz sollte luftdurchlässig abgedeckt und täglich gerührt werden. Nach ein paar Tagen setzt die Gärung ein (zu erkennen an den aufsteigenden Luftbläschen). Diese frische Jauche kann nun zur Schädlingsbekämpfung im Verhältnis 1:50 mit Wasser verdünnt und gespritzt werden. Läßt man das Ganze noch ein paar Tage stehen, erhält man vergorene Jauche, die im Verhältnis 1:20 verdünnt und gespritzt wird. Die vergorene Jauche kann auch zum Düngen verwendet werden. Vergorene Jauche ist reif, wenn sie nicht mehr schäumt.

Ackerschachtelhalmjauche

1 kg frische Ackerschachtelhalm mit zehn Liter kaltem Wasser auffüllen. Das Gemisch 14 Tage ziehen lassen, bis es gärt (es stinkt bestialisch). Dann filtern und anschließend auf etwa zehn Prozent mit klarem Wasser verdünnen. Das ist ganz wichtig, weil die Jauche sonst zu sonst zu scharf für die empfindlichen Wurzeln ist. Diese verdünnte Jauche als Gießwasser verwenden. Betroffene Pflanzen jede Woche damit gießen und besprühen. Beim Bespühen der Blätter darauf achten, dass die Blätter schnell abtrocknen können.

Beinwelljauche

Beinwell ist sehr eiweißhaltig und enthält Stickstoff, Mineralstoffe und Spurenelemente und dient als Pflanzenstärkungs- und Düngemittel, Kompostzugabe, Bodenabdeckung, Förderung der Knollen- und Fruchtbildung. Gesammelt werden Blätter und Stiele von Frühjahr bis Herbst.
Ein kg frische Blätter zerkleinern und mit 10 l kaltem Wasser aufgießen. Einige Tage zugedeckt stehen lassen. Öfter umrühren, bis die Gärung beendet ist. Die Jauche entält viel Stickstoff, Kalium, Phosphor und Spurenelemente und wird verdünnt 1 : 10 um Rosen (aber auch Gemüse) gegossen.

Brennnesseljauche

Brennesseln sind reich an Eisen, Spurenelementen, Phosphor, Stickstoff, Vitaminen und Enzymen. Sie werden zur Herstellung frischer und vergorener Jauche verwendet un dienen als Spritzmittel zur Abwehr von Schädlingen, zur Düngung, Bodenverbesserung und als Kompostzusatz. Gesammelt wird die ganze Pflanze ohne Wurzeln und zwar vor der Blüte. Ein kg frische Pflanzen mit 10 l Wasser aufgiessen. Wirkt nach wenigen Tagen (bevor die Gärung einsetzt) gegen Blattläuse, sonst ein ausgezeichneter Stickstoffdünger. Gegen den Geruch kann man etwas Steinmehl oder Kamilleblüten oder ein paar Tropfen Baldrianextrakt dazu geben. Brennnesseljauche fördert auch das Bodenleben: Regenwürmer lieben den Boden, der damit gegossen wird.

Knoblauchjauche

10 große Knollen Knoblauch zerkleinern und mit 2 l kochendem Wasser überbrühen. Nach dem Abkühlen 5 l Wasser dazugeben und bis zur Gärung stehenlassen. Auf den Boden gießen. Pilzsporen, die sich im Boden ausgebreitet haben, werden so bekämpft.

Anzeige


Altes Gärtnerwissen wieder entdeckt: Erfahrungsschatz vergangener Zeiten

Tee

Zur Bereitung als Tee werden die Pflanzen zerkleinert und mit kochendem Wasser übergossen. Der Sud zieht je nach Rezept verschieden lange, wird dann abgesiebt und aufbewahrt. In 1:5 bis 1:20facher Verdünnung kommt Tee zur Schädlingsbekämpfung, Bodenpflege oder als Kompostzusatz zur Anwendung.

Knoblauch oder Zwiebeltee Konzentrat

10 gr kleingehackte Knoblauchzehen oder Zwiebeln mit 1 l heissem (nicht kochenden) Wasser übergiessen. Ca. 24 Stunden ziehen lassen (zugedeckt) und dann abseihen. In eine dunkle Flasche füllen und kühl stellen. Das Konzentrat hält sich (je nach Witterung im Sommer) ungefähr drei Wochen. Im Verhältnis 1 : 3 verdünnt ist es ein gutes Spritzmittel gegen Läuse, und Mehltau. Alle 4 – 5 Tage besprühen und gut abtrocknen lassen.

Kaltwasserauszug

Einen Kaltwasserauszug gewinnt man, wenn frisches oder getrocknetes Pflanzenmaterial 24 Stunden bis höchstens 3 Tage in Wasser eingeweicht, abgesiebt und ausgepresst wird.. Wichtig dabei ist, daß dies geschieht, bevor es zur Gärung kommt. Unverdünnt oder 1:1 leicht verdünnt finden Kaltwasserauszüge zur Schädlingsbekämpfung oder als Kompostzusatz Anwendung. In ähnlicher Weise kann ein Extrakt hergestellt werden, wenn die Pflanzen in wenig Wasser zermahlen oder zerstoßen und durch einen Leinensack gepreßt werden.

Sonstige Rezepte

Bei Mehltau soll folgendes helfen: Wasser-Milch-Gemisch im Verhältnis 1 : 10. Hier werden die befallenen Blätter nicht mehr gesund, es stoppt aber sofort den weiteren Befall. (Soll auch gegen die Kräuselkrankheit bei Pfirsichbäumen helfen.) Das haben Wissenschaftler entdeckt, die etwas gegen Pilzbefall bei Zucchini suchten. Die Milchsäure stoppt den Pilz!
Für 10 l Knoblauch-Sud braucht man 75 g Knoblauch. Die Zehen grob zerkleinern, in 1 l Wasser aufkochen, abdecken und 10 – 15 Minuten ziehen lassen. Danach den Sud sieben, 24 Stunden ziehen lassen. Den Ansatz mit Wasser im Verhältnis 1:10 verdünnen. Anfang Mai im Abstand von 3 Tagen auf Blätter und Boden sprühen. Der Sud hilft gegen Sternrußtau, Mehltau und Blattläuse. Übrigens Knoblauch soll auch den Rosenduft verstärken. Dazu steckt man im Frühjahr mehrere Zehen in den Wurzelbereich der Rosen.
Aber Achtung: Knoblauch ist ein Starkzehrer, d.h. er nimmt den Rosen ihre Nährstoffe weg, also beim Düngen darauf achten.

Schmierseife

Schmierseife ist ein sehr wirksames Mittel gegen Blattläuse. Einen Löffel voll in eine Spritze von ca. 1 Liter hineingeben, gut schütteln und dann sprühen. Zugleich streift man mit der Hand die Läuse ab (Handschuh!). Nach 3 – 4 Wochen nochmal wiederholen, wenn nötig, aber in der schmierigen Brühe ersticken die meisten Blattläuse.
Vorsicht: viele Schmierseifenlösungen sind aufbereitet bzw. parümiert. Es sollte nur reine Schmierseife benutzt werden.

Farnkraut

Wurmfarn oder Adlerfarn wird von Tieren – auch Nacktschnecken – nicht gefressen und auch von Schadinsekten weitgehend gemieden. Außerdem verfügen die Pflanzen über einen hohen Kaligehalt. Er dient als wirksames Schädlingsbekämpfungsmittel, als Bodenbedeckung und Düngung. Gesammelt werden von Juni bis September nur die Blätter, die nach dem Trocknen zu Grobpulver zerrieben werden. Damit können Brühen und Jauchen angesetzt werden, oder aber auch gemulcht werden.

Molke

Nicht ausprobiert habe ich das Giessen der Rosen mit Molke. Die Molke wird direkt in den Wurzelbereich gegossen und zwar unverdünnt und viel davon. Das soll gut gegen alle möglichen Pilzkrankheiten wirken, nicht nur bei Rosen. Hat jemand selber damit Erfahrungen gemacht?